
7 Fakten zu Zurückweisungen und Verhaftungen von Staatsbürgern aus D-A-CH an US Grenzen:
In deutschsprachigen Medien wurde im März 2025 berichtet, dass es seit der Amtsübernahme von Präsident Donald Trump im Januar 2025 zu einer „dramatischen Entwicklung der Zurückweisung und Verhaftungen deutscher Staatsbürger an den US Grenzen“ kommen soll. Dabei ging es um vier Einzelfälle aus Januar 2025 bei denen Reisende trotz gültiger Einreiseerlaubnis (ESTA, Gerhard etc.) an der Grenze abgewiesen wurden und teilweise sogar Zeit in Abschiebehaft verbringen mussten.
Nahezu alle Behörden der USA stellen zur weiteren Analyse und Verarbeitung Zahlen, Daten und Fakten zur Verfügung. Diese sind für jeden einsehbar. So bietet auch die US Grenzschutzbehörde „U.S. Customs and Border Protection (CBP) entsprechende Transparenz. Möchtest Du Dir selbst ein Bild machen, kannst Du über diesen Link sehr viele detaillierte Informationen erhalten und herunterladen.
Wir von GOFLORIDA begleiten unsere Reisenden schon immer sehr eng via WhatsApp auf deren Reisen und können entsprechende Entwicklungen nicht bestätigen. Verständlicherweise führt so eine Berichterstattung trotzdem zur allgemeinen Beunruhigung.
Darum haben wir eine neutrale & sachliche Analyse vorgenommen und die Daten des CBP der vergangenen acht Jahre ausgewertet und analysiert. Dabei haben wir den nicht repräsentativen Zeitraum des U.S. Travel Bans zwischen 2021 und 2022 während Covid-19 ausgeschlossen und ausschließlich die Gruppe der deutschsprachigen Staatsbürger (D-A-CH) betrachtet.
Unser Fazit vorweg:
Monat für Monat reisen mehr als 200.000 Reisende alleine aus Deutschland, Österreich und der Schweiz erfolgreich in die USA ein, um einen tollen Urlaub zu verbringen. Die Anzahl der im März 2025 medial aufgegriffenen Fälle von Zurückweisungen mit Abschiebehaft aus Januar 2025 entspricht genau dem Monatsdurchschnitt der vergangenen zwei Jahre unter der Administration von Präsident Joe Biden. Von einem Anstieg solcher Fälle seit der Amtsübernahme von Präsident Donald Trump im Januar 2025 ist nicht zu sprechen.
Wer sich bisher nichts zu Schulden kommen lassen hat und die Einreisebedingungen erfüllt, wird genauso wie die letzten Jahre erfolgreich in die USA einreisen und sich auf einen tollen USA Urlaub freuen können. Bekomme hier weitere detaillierte Informationen zur Einreise in die USA.
Fakt 1: Monatlich mehr als 200.000 – also > 7.000 tägliche erfolgreiche Einreisen in die USA
Fakt 2: Zurückweisungen an U.S. Grenzen schon immer an der Tagesordnung
Fakt 3: Verhaftungen mit Abschiebehaft auf einem Niveau der letzen zwei Jahre
Fakt 4: Was sich nach der Amtseinführung von Donald Trump im Januar 2025 tatsächlich verändert hat
Fakt 1: Jeden Tag mehr als 7.000 erfolgreiche Einreisen in die USA
- Durchschnittlich reisten in den letzten Acht Jahren jeden Tag mehr als 7.000 Reisende erfolgreich in die USA ein.
- Die Anzahl der Reisenden, die in der ersten Amtszeit von Donald Trump zwischen 2017 und 2020 in die USA erfolgreich eingereist sind (215.794 pro Monat) ist nahezu identisch mit derer, die nach dem Corona Travel Ban zwischen 2023 und 2024 während der Amtszeit von Joe Biden (211.855) in die USA einreisten.
Fakt 2: Zurückweisungen an U.S. Grenzen schon immer an der Tagesordnung
- Während der ersten Amtszeit von Donald Trump zwischen 2017 und 2020 wurden jeden Monat 64 Reisende (0,03%) an US Grenzen zurückgewiesen.
- In der Zeit zwischen 2023 und 2024 wurden unter der Administration von Joe Biden jeden Monat 382 Reisende (0,15%) an US Grenzen zurückgewiesen.
>> Die Rückweisungsquote an U.S. Grenzen sind äußerst gering, unter der von Joe Biden geführten Administration fünf mal höher als während der ersten Amtszeit von Donald Trump.
Fakt 3: Verhaftungen mit Abschiebehaft auf einem Niveau der letzen zwei Jahre!
- Während der ersten Amtszeit von Donald Trump zwischen 2017 und 2020 wurden pro Monat 10 Reisende verhaftet und mussten in Abschiebehaft.
- In der Zeit zwischen 2023 und 2024 wurden jeden Monat durchschnittlich 4 Reisende verhaftet und mussten in Abschiebehaft.
>> Die Anzahl der monatlichen Verhaftungen unter der Administration von Joe Biden in den letzten beiden Jahren entspricht ironischerweise genau der Anzahl der Fälle von denen nun berichtet wird.
In der ersten Amtszeit von Donald Trump war die Anzahl der montlichen Verhaftungen mit 10 Fällen pro Monat höher. Dies korelliert mit den zu dieser Zeit noch strengeren Grenzkontrollen an den Landesgrenzen zu Mexiko.
Fakt 4: Was sich nach der Amtseinführung von Donald Trump im Januar 2025 tatsächlich verändert hat
Am 20.01.2024 wurde eine Executive Order veranlasst die besagt, dass seit diesem Zeitpunkt bei der Beantragung von Einreisegenehmigungen (z.B. ESTA oder Visum) das Geschlecht „männlich“ oder „weiblich“ angegeben werden muss. Maßgeblich ist dabei der Geschlechtseintrag zum Zeitpunkt der Geburt.
Reisende mit dem Geschlechtseintrag „X“ oder einer Abweichung zwischen ihrem aktuellen und ihrem bei Geburt eingetragenen Geschlecht sollten sich daher vor der Einreise an die zuständige US-Auslandsvertretung wenden, um die geltenden Einreisebestimmungen zu klären.
Fakt 5: Es wurden keine Einreisebstimmungen verschäft // Das Auswärtige Amt hat keine Reisewarnung ausgesprochen!
Die letzte deutliche Verschärfung der Einreisebestimmungen und Abläufe an US Grenzen erfolgte im Jahre 2001 nach den Terroranschlägen vom 11. September mit dem sogenannten „Patriot Act“. Die aktuell geltenden Bestimmungen und Prozesse an den US Grenzen bestehen somit schon viele Jahre.
Richtig ist, dass (Stand März 2025) geprüft wird, ob die Einreisebestimmungen für Staatsbürger 42 Länder verschärft werden. Darunter befindet sich kein Land aus der EU.
Das Auswärtige Amt hat lediglich die schon seit Jahren geltenden Prozesse bei der Einreise in die USA deutlicher beschrieben und die Änderung der Maßgeblichkeit des Geschlechtseintrages bei Geburt ergänzt.
Fakt 6: Eine positive Einreisegenehmigung (gültiges ESTA, Visum, Greencard etc.) hat noch nie eine erfolgreiche Einreise garantiert!
Es können immer Gründe vorliegen, eine Einreise trotz gültiger Dokumente zu verweigern (z.B. frühere Vergehen, vorherige illegale Aufenthalte, Überschreitung von Aufenthaltsfristen in der Vergangenheit etc.)
Eine finale Entscheidung ob ein Reisender in ein Zielland einreisen darf obliegt in jedem Reiseland schon immer den Grenzbeamten.
Fakt 7: US Grenzbeamten ist schon immer erlaubt im Rahmen der Grenzkontrolle Zugriff auf persönliche Gegenstände zu erhalten!
Falls der Verdacht eines illegalen Aufenthaltes vor der Einreise oder einer drohenden Gefahr besteht, ist es den Grenzbehörden schon lange erlaubt, Zugriff auf persönliche Gegenstände wie zum Beispiel Dein Smartphone oder Dein Laptop zu erhalten.
Die Beamten möchten dann prüfen, ob Du dich vor Deinem Einreisegesuch illegal in den USA aufgehalten hast (z.B. anhand von Fotos oder gar Zahlungen von Gym-Mitgliedschaften). Diese Fälle sind zwar äußerst selten und kommen in der Regel an den Landesgrenzen zu Mexiko vor, die häufig auch von europäischen Staatsbürger benutzt werden um eine zeitlich begrenzte Aufenthaltsgenehmigung illegal „zu verlängern“.
Warum kommt es zur Abschiebehaft? Solltest Du den Zugriff auf Dein Smartphone nicht ermöglichen (z.B. durch Entsperren des Smartphones) sind die Beamten berechtigt das Gerät zu konfiszieren und für weitere Untersuchungen an forensische Abteilung weiterzugeben. In dieser Zeit erfolgt eine vorübergehende Verhaftung.
Ich würde mich freuen, wenn Du an dieser Stelle Deine persönliche Erfahrungen zum Thema Einreise in die USA mit anderen Lesern teilst.
Ich habe immer eine korrekte Behandlung erfahren und jetzt schon im dritten Jahr mit „Known Traveller“, alles noch viel entspannter und angenehmer.